Elterngeld & ElterngeldPlus 2025 – Anspruch, Höhe & Tipps

Elterngeld & ElterngeldPlus 2025 – Anspruch, Höhe & Tipps
Elterngeld & ElterngeldPlus 2025 – Alles im Überblick

Veröffentlicht am September 06, 2025 nach Autor Name Andac

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Elterngeld & ElterngeldPlus 2025 – Alles im Überblick

Die Geburt eines Kindes verändert das Leben – und die Finanzen. Viele Eltern fragen sich, wie sie die Zeit nach der Geburt finanziell stemmen können, wenn ein Teil des Einkommens wegfällt. Genau hier setzt das Elterngeld 2025 an: Es soll Eltern entlasten, damit sie Zeit für ihr Kind haben, ohne sofort wieder voll arbeiten zu müssen.

In diesem Ratgeber erfährst du, wer Anspruch auf Elterngeld hat, wie hoch die Leistungen sind, welche Unterschiede zwischen Basis-Elterngeld und ElterngeldPlus bestehen und welche Änderungen 2025 gelten. Außerdem geben wir dir wertvolle Elternzeit Tipps, wie du die Leistungen optimal nutzt.

👉 Für die ersten Lebensmonate deines Babys findest du zusätzlich hilfreiche Infos in unserem Artikel Babys Entwicklung Monat für Monat.


Wer hat Anspruch auf Elterngeld?

Grundsätzlich können alle Elternteile Elterngeld beantragen, die ihr Kind nach der Geburt selbst betreuen und deshalb weniger oder gar nicht arbeiten.

Voraussetzungen:

  • Du lebst mit deinem Kind in einem gemeinsamen Haushalt.

  • Du betreust und erziehst dein Kind überwiegend selbst.

  • Dein Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt ist in Deutschland.

  • Du arbeitest höchstens 30 Stunden pro Woche (ab 2025 voraussichtlich 32 Stunden).

Anspruchsberechtigte Personen:

  • Mütter und Väter, unabhängig davon, ob sie verheiratet sind.

  • Adoptiveltern und in bestimmten Fällen auch Stiefeltern.

  • Bei Mehrlingen oder Geschwisterkindern gibt es Zuschläge.

Ausschlüsse:
Eltern mit sehr hohem Einkommen haben keinen Anspruch. Die Grenze liegt 2025 bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von:

  • 200.000 € für Paare

  • 150.000 € für Alleinerziehende

👉 Wichtig: Der Anspruch besteht auch für Eltern in Teilzeit oder im Minijob – das Einkommen wird lediglich bei der Berechnung der Höhe berücksichtigt.


Unterschied zwischen Basis-Elterngeld & ElterngeldPlus

Das deutsche Elterngeldsystem kennt zwei Hauptvarianten: das Basis-Elterngeld und das ElterngeldPlus. Beide haben Vor- und Nachteile – je nach Lebenssituation.

Basis-Elterngeld

  • Dauer: maximal 14 Monate, wenn beide Elternteile teilnehmen.

  • Ein Elternteil kann mindestens 2 und höchstens 12 Monate nehmen.

  • Höhe: 65–100 % des wegfallenden Nettoeinkommens (mindestens 300 €, höchstens 1.800 €).

  • Gut geeignet, wenn ein Elternteil länger komplett zu Hause bleiben möchte.

ElterngeldPlus

  • Dauer: bis zu 28 Monate.

  • Höhe: etwa die Hälfte des Basis-Elterngeldes, dafür doppelt so lange.

  • Besonders attraktiv für Eltern, die früh in Teilzeit zurückkehren wollen.

  • Kombination mit Partnerschaftsbonus möglich: beide Eltern arbeiten gleichzeitig 24–32 Stunden/Woche → vier zusätzliche ElterngeldPlus-Monate.

Kombination möglich

Viele Familien nutzen eine Mischung: z. B. erst einige Monate Basis-Elterngeld, danach ElterngeldPlus. So können sie flexibel auf die Lebenssituation reagieren.

👉 Typisches Beispiel: Die Mutter bleibt die ersten 6 Monate komplett zu Hause (Basis-Elterngeld), anschließend arbeitet sie Teilzeit, während der Vater ElterngeldPlus nutzt.


Höhe des Elterngeldes (mit Beispielrechnungen)

Die Höhe des Elterngeldes 2025 richtet sich nach dem durchschnittlichen Nettoeinkommen der letzten 12 Monate vor der Geburt.

Grundprinzip:

  • Mindestens 300 € pro Monat

  • Höchstens 1.800 € pro Monat

  • Ersetzt 65–100 % des wegfallenden Einkommens

Beispiel 1: Durchschnittseinkommen 2.000 € netto

  • Basis-Elterngeld: ca. 1.300 €/Monat (65 %).

  • ElterngeldPlus: ca. 650 €/Monat, dafür doppelt so lange.

Beispiel 2: Geringverdiener mit 800 € netto

  • Basis-Elterngeld: ca. 700 €/Monat (bis zu 100 % möglich).

  • ElterngeldPlus: ca. 350 €/Monat.

Beispiel 3: Gutverdiener mit 3.000 € netto

  • Basis-Elterngeld: ca. 1.800 € (Obergrenze).

  • ElterngeldPlus: ca. 900 € pro Monat.

👉 Wichtig: Einkommen aus Teilzeit wird auf das Elterngeld angerechnet. Wer also in Teilzeit arbeitet, bekommt weniger Elterngeld, hat aber insgesamt mehr Gesamteinkommen.


Änderungen 2025

Das Elterngeld 2025 bringt einige Neuerungen, die Eltern kennen sollten. Ziel ist es, das System flexibler zu gestalten und gleichzeitig die Kosten zu begrenzen.

Anpassung der Einkommensgrenzen

Die Einkommensgrenzen wurden 2024 gesenkt und gelten auch 2025:

  • 200.000 € für Paare

  • 150.000 € für Alleinerziehende

Damit fallen sehr gut verdienende Eltern künftig aus dem Anspruch heraus. Für die breite Mehrheit bleibt das Elterngeld aber verfügbar.

Mehr Flexibilität bei Teilzeit

Die maximale Arbeitszeit während des Elterngeldbezugs steigt von 30 auf 32 Stunden pro Woche. Damit wird Teilzeitarbeit während der Elternzeit leichter vereinbar. Eltern, die flexibel arbeiten möchten, profitieren besonders.

Partnerschaftsbonus

Ab 2025 gilt: Beide Eltern müssen gleichzeitig 24–32 Stunden pro Woche arbeiten, um die vier zusätzlichen ElterngeldPlus-Monate zu erhalten. Zuvor lag die Untergrenze bei 25 Stunden. Diese kleine Anpassung sorgt für mehr Spielraum.

Digitaler Antrag

Immer mehr Bundesländer führen digitale Antragsportale ein. 2025 sollen bundesweit einheitliche Standards gelten. Eltern können Anträge und Nachweise dann vollständig online einreichen – das spart Zeit und Papier.

Fokus auf Gleichberechtigung

Der Gesetzgeber möchte, dass mehr Väter Elterngeld beziehen. Deshalb gibt es Informationskampagnen und eine klarere Darstellung der Kombinationsmöglichkeiten von Basis-Elterngeld und ElterngeldPlus.

👉 Tipp: Informiere dich rechtzeitig bei deiner Elterngeldstelle, welche Formulare und Unterlagen benötigt werden.


Tipps zur optimalen Nutzung

Das Elterngeld ist flexibel – aber nur, wenn du es clever planst. Mit diesen Elternzeit Tipps holst du das Beste aus dem System heraus.

1. Kombination Basis-Elterngeld & ElterngeldPlus

Viele Familien profitieren von einer Mischung. Beispiel:

  • Mutter: 6 Monate Basis-Elterngeld

  • Vater: 2 Monate Basis-Elterngeld + 6 Monate ElterngeldPlus
    So kann die Familie länger insgesamt unterstützt werden.

2. Partnerschaftsbonus nutzen

Wenn beide Eltern gleichzeitig Teilzeit arbeiten, gibt es bis zu 4 Monate zusätzliches ElterngeldPlus. Beispiel: Beide arbeiten 28 Stunden pro Woche → zusätzlicher Anspruch. Das lohnt sich finanziell und stärkt die gemeinsame Zeit mit dem Kind.

3. Steuerklassen prüfen

Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem Nettoeinkommen vor der Geburt. Ein Wechsel der Steuerklasse (z. B. von V auf III) kann sich lohnen – aber er muss rechtzeitig erfolgen, mindestens 7 Monate vor Beginn des Mutterschutzes.

4. Teilzeit clever gestalten

Wer während des Elterngeldbezugs in Teilzeit arbeitet, sollte darauf achten, nicht mehr als 32 Stunden pro Woche zu arbeiten. Sonst entfällt der Anspruch. Plane deine Arbeitszeiten früh mit deinem Arbeitgeber.

5. Antrag frühzeitig stellen

Elterngeld kann nur rückwirkend für 3 Monate beantragt werden. Stelle den Antrag also direkt nach der Geburt – oder noch besser: bereite alle Unterlagen schon in der Schwangerschaft vor.

6. Geschwisterbonus berücksichtigen

Wenn du mehrere Kinder hast, gibt es einen Geschwisterbonus: +10 % Elterngeld, mindestens 75 €. Dieser gilt, solange ein Geschwisterkind unter 3 Jahren oder zwei Kinder unter 6 Jahren im Haushalt leben.

7. Mutterschaftsgeld einplanen

Für Mütter wird das Mutterschaftsgeld auf das Elterngeld angerechnet. Das bedeutet: Während des Mutterschutzes erhältst du Mutterschaftsgeld + Arbeitgeberzuschuss, aber kein zusätzliches Elterngeld. Plane deine Monate so, dass es keine Lücken gibt.

8. Beratung nutzen

Viele Städte bieten Elterngeldberatungen an. Auch freie Beratungsstellen und Online-Rechner helfen, die optimale Strategie zu entwickeln. Eine gute Beratung spart bares Geld.


👉 Passend zum Thema empfehlen wir dir auch unseren Ratgeber Wochenbett – Alles über die ersten 6 Wochen. Denn finanzielle und körperliche Vorbereitung gehen oft Hand in Hand.


FAQ

1. Wie lange kann man Elterngeld beziehen?

  • Basis-Elterngeld: maximal 14 Monate (wenn beide Elternteile nehmen).

  • ElterngeldPlus: bis zu 28 Monate.

  • Kombination: flexibel möglich, je nach Planung.

2. Muss man Elterngeld versteuern?
Elterngeld selbst ist steuerfrei, unterliegt aber dem Progressionsvorbehalt. Das bedeutet: Es erhöht den Steuersatz auf dein übriges Einkommen. Deshalb kann es am Jahresende zu Nachzahlungen kommen.

3. Kann man während des Elterngeldbezugs arbeiten?
Ja, Teilzeitarbeit bis 32 Stunden pro Woche ist erlaubt. Das Einkommen wird angerechnet, reduziert also die Elterngeldhöhe.

4. Wer stellt den Antrag?
Der Antrag wird bei der zuständigen Elterngeldstelle deines Bundeslandes gestellt. Ab 2025 sollen bundesweit digitale Anträge möglich sein.

5. Gibt es Unterschiede zwischen Bundesländern?
Die Grundregeln sind bundesweit gleich. Unterschiede gibt es nur bei der Organisation und Bearbeitungsdauer.

6. Was passiert bei Mehrlingen?
Eltern von Zwillingen oder Mehrlingen erhalten Zuschläge. Die Höhe variiert, liegt aber bei mindestens 300 € zusätzlich pro Kind.

7. Was ist der Geschwisterbonus?
Wenn noch kleine Geschwister im Haushalt leben, gibt es 10 % mehr Elterngeld (mindestens 75 €).

8. Kann man Elterngeld und Elternzeit unabhängig voneinander planen?
Ja. Elternzeit ist arbeitsrechtlich geregelt, Elterngeld finanziell. Man kann Elternzeit auch ohne Elterngeld nehmen – oder Elterngeld beziehen, ohne offiziell Elternzeit zu beantragen (z. B. Selbstständige).


Fazit

Das Elterngeld 2025 bleibt eine der wichtigsten Familienleistungen in Deutschland. Es unterstützt Eltern dabei, Zeit für ihr Kind zu haben, ohne sofort wieder voll arbeiten zu müssen.

  • Anspruch: Fast alle Eltern, die ihr Kind selbst betreuen, haben Anspruch – solange die Einkommensgrenzen nicht überschritten werden.

  • Varianten: Basis-Elterngeld (kürzer, höhere Beträge) und ElterngeldPlus (länger, kleinere Beträge).

  • Höhe: 65–100 % des wegfallenden Einkommens, mindestens 300 €, höchstens 1.800 €.

  • Änderungen 2025: neue Einkommensgrenzen, mehr Flexibilität bei Teilzeit, digitaler Antrag.

  • Tipps: Kombination von Basis- und ElterngeldPlus, Partnerschaftsbonus, Steuerklasse prüfen, Antrag rechtzeitig stellen.

Am Ende zählt, dass du deine finanzielle Situation und deine familiären Bedürfnisse optimal in Einklang bringst. Eine gute Vorbereitung – auch mit Hilfe von Elterngeldstellen oder Beratungen – sorgt dafür, dass du die Leistung voll ausschöpfst.

👉 Für zusätzliche Orientierung im Familienalltag empfehlen wir dir auch Babys Entwicklung Monat für Monat sowie Wochenbett – Alles über die ersten 6 Wochen.

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